Beim Frühstücken höre ich oft Radio. Neulich kam folgender Bericht: Wenn sich Angehörige eines bestimmten afrikanischen Stammes begegnen, begrüßen sie einander mit den Worten: "Es wird hell, wenn Du kommst."
Meine Tasse Kaffee genießend, stellte ich mir vor, wie es sich wohl anfühlen mag, irgendwohin zu kommen und auf diese Weise begrüßt zu werden. Der Gedanke daran, zauberte mir spontan ein Lächeln auf die Lippen und ich spürte, wie sich eine wohlig aufsteigende Wärme in meinem Inneren ausbreitete.
Das Gefühl gesehen und wahrgenommen zu werden, gerade in diesen für uns alle so schwierigen Zeiten, tut mir gut. Der Eindruck, zunehmend von äußeren Reizen überflutet, abgelenkt von uns selbst und im derzeit geschützten Abstand von unserem Gegenüber zu sein, destabilisiert mehr und mehr unsere Psyche.
Die Begrüßung "Es wird hell, wenn Du kommst" heißt doch, dass ich willkommen bin. Denn mein inneres Licht wird von Anderen wahrgenommen. Ein schöne Vorstellung!
Wenn also alle Menschen sich ihres eigenen Lichtpotenzials bewusst sind, kann der Einzelne in jeder Begegnung ein Lichtbringer für den Anderen sein. Die Wärme und das Licht, das wir ausstrahlen, spürt dann jeder, den wir berühren.
Alle Menschen tragen einen göttlichen Funken in sich: Warum sollten wir ihm also nicht gestatten überzuspringen in unseren Alltag?
Begegnen wir in diesem Bewusstsein zum Beispiel der Frau an der Supermarkt-Kasse, den Pflegekräften, Ärzten, Kollegen und all den anderen, dann wird es für alle heller und das Licht wird immer größer. Und vielleicht liegt ja im Blick auf den Anderen eine Hoffnung, ein Wunsch, eine Sehnsucht, in meinem Gegenüber wirklich das Licht zu sehen und wahre Kontakte zu finden.
Es liegt jederzeit in unserer Macht, den Funken zu entfachen, um die Welt etwas heller und wärmer werden zu lassen. Lasst uns viele Lichter für diese Welt entzünden und uns selbst Licht sein.